Telemann in Hamburg.


Großfamilie mit großen Problemen

Telemann war seit 1714 in zweiter Ehe mit Maria Catharina Textor verheiratet. Seine erste Ehefrau, Amalie Louise Juliane Eberlin, die er 1709 in Sorau geheiratet hatte, war bei der Geburt der Tochter Maria Wilhelmina Eleonora gestorben.

In 12 Jahren hatte Telemann mit Maria Catharina neun Kinder, von denen zwei starben. Zeitweise lebten damit in Telemanns Haushalt – seine Tochter aus erster Ehe, eine Magd, ein Hauslehrer und ein Schüler hinzugenommen - bis zu zwölf Personen. Zehn Jahre nach der Geburt des letzten Kindes, 1735, trennte sich das Ehepaar. Maria Catharina ging einige Jahre später nach Frankfurt zurück. Als Gründe nennen Chronisten sowohl ihre Glücksspiel-Leidenschaft als auch das Gerücht um einen Ehebruch.

Von den Wohnorten Telemanns in Hamburg sind drei bekannt:
- in der Straße „Bey dem Herrenstall“ nahe am
  Johanneum, seinem Dienstsitz
- hinter St. Petri (in der Nachbarschaft eines
  Ratssyndikus und eines holsteinischen Diplomaten)
- auf den Hohen Bleichen (wo Telemann 1767 starb)

Als Einundsechzigjähriger entdeckte Telemann seine Liebe zu Garten und Blumen. Sie ging so weit, dass er Musiker-Kollegen, darunter auch Händel, bat, ihm seltene Pflanzen zu schicken. Die genaue Lage von Telemanns Garten ist nicht überliefert – vermutlich außerhalb der Stadt vor dem Dammtor und nahe der Außenalster.