Telemann in Hamburg.


Internationaler Ruhm

Einem lang gehegten Wunsch folgend, besuchte Telemann – auf Einladung einer Gruppe dortiger Musiker - im Herbst 1737 Paris. Er wurde in Paris schon sehnsüchtig erwartet. Das war nicht selbstverständlich, denn die deutsche Musik war damals im Ausland wenig angesehen, zum wenigsten in Paris, das sich für den Mittelpunkt der Welt und des guten Geschmacks hielt. Dass man als einzigen deutschen Künstler gerade Telemann in Frankreich so besonders schätzte, lag wohl daran, dass er sich nicht nur häufig des französischen Stils in seiner Musik bediente, sondern sich überhaupt als Vertreter des „galanten Stils“ hervortat. Als Ausdruck besonderer Wertschätzung verlieh ihm der König ein zwanzig Jahre dauerndes Exklusivrecht an seinen Veröffentlichungen, das vor Raubdrucken schützen sollte.

Als Höhepunkt seines Aufenthalts in Paris empfand Telemann die Einladung, in einem der damals berühmten „Concerts Spirituels“ eigene Werke zu dirigieren. Diese Konzerte fanden statt in einem großen Saal im Palais des Tuileries – vor der gesamten Hofgesellschaft und in Gegenwart des Königspaares. Telemann hatte dafür eigens sein Grand Motet „Deus iudicium tuum“ komponiert. Die Aufführung war so erfolgreich, dass sie zwei Tage später wiederholt werden musste.

Im Mai 1738 kehrte Telemann, dessen Ansehen auch in Deutschland durch diese Reise weiter gestiegen war, nach Hamburg zurück.